Chronik


1889

das Jahr, in dem sich in Beckstedt 9 Männer zusammen gefunden haben, um einen Schützenverein zu gründen. Da nach damaligem Recht aber mindestens 10 Personen für eine Vereinsgründung erforderlich waren, sprang der soeben konfirmierte Karl Voß aus Beckstedt in die Bresche und gehörte fortan als Jüngster zu den Gründungsmitgliedern. Sie nannten den Verein "Einigkeit". Als Karl Voß 1965 starb, war er 91 Jahre alt und somit stolze 76 Jahre Vereinsmitglied gewesen.

Die ersten Statuten aus dem Jahr 1890



1891

wurde die erste Fahne angeschafft, die bis zum 100jährigen Jubiläum im Jahre 1989 ihren Dienst tat!

Die ersten Statuten benennen im ersten Paragraphen als Zweck des Vereins auch die "Hebung des Gesangs und des Kegelns, sowie die Förderung des geselligen Lebens unter den Mitgliedern und deren Familien". Sie verbieten allerdings die Erörterung politischer und sozialdemokratischer Themen im Vereinslokal. Diese eingeschränkte Zweckbestimmung muss wohl einen gesetzlichen Hintergrund gehabt haben, denn die Satzung aus dem Jahre...


...1919

sieht diesen Paragraph 1 auch Zielschießen und Exerzieren vor.

Der Verein nannte sich jetzt "Schützenverein Einigkeit zu Beckstedt". In diesem Jahr wurde auch die Königskette angeschafft.


1929

1931



1935

Der erste Spielmannszug, der unter schulischer Leitung von Lehrer Wollenweber geführt wurde, existierte von 1935 bis in die Anfangsjahre des Krieges. In den ersten Kriegsjahren erhielt der Schulspielmannszug sogar einige Fanfaren.


1955

Es war im Sommer 1955 als in Willi Deterings Schmiede von einigen Mitgliedern des ehemaligen Spielmannszuges, sowie Mitgliedern des Schützenvereines, die Idee zu einem neuem Spielmannszug geboren wurde.

Friedrich Michelmann, der damals als Geselle in der Schmiede von Willi Detering tätig war, gilt heute als Hauptinitiator. Nach anfänglicher Skepsis des Vereinsvorstandes erfolgte dann die endgültige Gründung des Spielmannszuges mit dem Tambour Friedrich Michelmann auf der Generalversammlung des Schützenvereins im Dezember 1955 unter Vorsitz von Heinz Dahms.

Die ersten Instrumente erhielt man teilweise aus dem alten, nicht mehr existierenden Schulspielmannszug, sowie aus Leihgaben des Spielmannszug Reckum-Winkelsett, die später auch zu einem käuflichen Erwerb führten.

Ein ganztägiges Fest wurde oft die alljährliche Vorstellung des Spielmannszuges am 1. Mai beim König, beim Vorsitzenden, bei den Lokalen in Hölingen, Colnrade, Holtorf und in Beckstedt beim Vereinswirt.

Spielmannzug unter der Leitung von Lehrer Wollenweber



1968

wurde die dritte Satzung unter dem Vereinsnamen "Schützenverein Beckstedt von 1889 e.V." erstellt, die in vielen Punkten heute noch Gültigkeit hat. In diesem Jahr trat der Verein auch dem Deutschen Schützenbund bei.


1970

Von diesem Jahr an wurden Damen in den Schützenverein aufgenommen.


1971

Wegen des auftretenden Spielermangels wurde im Jahre 1971 eine Erweiterugns zum Jugendspielmannszug beschlossen. Im Januar 1972 fand dann ein Zusammentreffen mit interessierten Neumitgliedern statt. Aufgrund dieses Zusammentreffens konnten 64 Neumitglieder verzeichnet werden. Die Übungsnachmittage fanden im Saal der Familie Rövekamp statt, wobei Karl Gerke aus Wildeshausen für die Querflöten, sowie Manfred Rövekamp für die Trommler als Übungsleiter gewonnen werden konnten. Die alten Hasen des Spielmannzuges übten in gewohnter Weise unter der Leitung von Heinz Bahrs weiter.


1972

Vereinslokal des Schützenvereins war von Anfang an die Gaststätte Rövekamp in Beckstedt, die mit einem großen Saal ausgestattet war, in dem unter anderem die Vereinsfeste gefeiert wurden. Auch der Schießstand befand sich auf dem Anwesen der Familie Rövekamp.

Durch den Jahrhundertsturm am 13. November 1972 wurde der Schießstand in Beckstedt unter dem einstürzenden Saalgiebel begraben. Der stark beschädigte Saal wurde daraufhin abgerissen.

Die Wiederaufnahme des Schießbetriebes in Beckstedt konnte danach, trotz vieler Bemühungen der Familie Rövekamp, nicht mehr realisiert werden. Doch die schießsportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten des Schützenvereins kamen auch während der schießstandlosen Zeit nicht zum Erliegen.

Die Schützenvereine Natenstedt und Bühren stellten ihre Sportstätte zu unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung. Dieses nachbarschaftliche Angebot wurde vom Schützenverein Beckstedt auch dankend angenommen.


1978

Nachdem in Beckstedt kein geeigneter Platz für den Neubau des Schießstandes gefunden werden konnte, entwickelte der 1. Vorsitzende Wilhelm Ohlendiek und der damalige Bürgermeister Werner Helms die Idee, den Schießstand unter dem Colnrader Feuerwehrgerätehauses, das gerade in Planung war, anzulegen.

Die Länge unter dem Schulhof reichte gerade aus, um einen 50m KK-Stand einzurichten. Die Idee wurde im Schützenverein mit Begeisterung aufgenommen. Während der Baumeister Heinrich Rubbert schnellstens einen Plan für den Neubau anfertigte, gingen fleißige Sammler dem Aufruf unseres Vereinsvorsitzenden nach und fragten in jedem Haus nach Meinung zu diesem Vorhaben. Als die Botschafter nach 14 Tagen ihre Aktion beendet hatten, waren sie voll des Lobes über alle Einwohner in der eigenen und auch in den Nachbargemeinden. Durch ihre bereitwillige Spende bekundet sie, wie sehr sie sich freuten und eben auf ihre Art auch helfen wollten.

Bereits Ende Mai 1978 konnten die Feuerwehr, Kriegskameradschaft und der Schützenverein, in Gegenwart des Bürgermeisters und des Architekten und unter Beteiligung des Bevölkerung, die Grundsteinlegung vornehmen.

Letzlich konnte der Bau mit Hilfe der vielen Freiwilligen aus dem Schützenverein, der Kriegerkameradschaft, der Freiwilligen Feuerwehr Colnrade und der Dorfgemeinschaft im Sommer 1978 beginnen.


1979

Am 29. April war es soweit: die Einweihung des neuen Schießstandes konnte stattfinden. Alle befreundeten Vereine, Kommunalpolitiker und Gönner waren zu diesem Festakt gekommen.

 

Bild rechts:

Wandspruch im Schießstand des Schützenvereins Beckstedt von 1889 e. V.



1989 - 100 Jahre Schützenverein Beckstedt

Als einer der ersten Schützenvereine in unserem Raum konnte der Schützenverein Beckstedt vom 29. April bis zum 1. Mai 1989 sein 100jähriges Bestehen feiern.

In einem riesigen Festzelt neben dem Dorfgemeinschaftshaus wurden extra 1500 Stühle für die Festtage aufgestellt, was eigentlich ausreichend sein sollte. Trotzdem blieben aufgrund des großen Andranges für 100 weitere Gäste nur noch Stehplätze übrig.

Im Rahmen dieses Jubiläums wurde auch die neue Vereinsfahne vom Bezirkspräsidenten Wilhelm Lülker aus Bassum geweiht. Aus diesem besonderem Anlass fand am Vormittag ein festlicher Gottesdienst zusammen mit der Bevölkerung und den bereits am Vortag angereisten "Eglinger Edelweißschützen" statt. Die Freunde aus Egling hatten ihre vielköpfige Blaskapelle mitgebracht und gaben der morgendlichen Feierstunde einen glanzvollen Rahmen. Pastor Ehrenreich, der das Jubiläum wunderschön in den Gottesdienst einbezogen hatte, war der Anfrage des Vorsitzenden gerne gefolgt und hatte den sonntäglichen Kirchgang ins Festzelt verlegt. Es war eine unvergessliche, würdige Feierstunde.


1995

wurde das 25jährige Bestehen der Damenriege gefeiert.

Bis zum Jahre 2000 war es nur den männlichen Bewerbern möglich die Jugend-, Junioren-, oder Schützenkönigswürde zu erringen.

Seit 2001 können männliche und weibliche Bewerber gleichberechtigt die Jugend- oder Juniorenkönigswürde erringen. Für die Damen wurde ab dem 21. Lebensjahr eine Damenkönigin eingeführt.

Seit 2011 können Damen und Herren des Schützenvereins Beckstedt gleichberechtigt die Königswürde erringen.


2005

wurde das 50jährige Bestehen des Spielmannszuges gefeiert.

Mangels ausreichender Anzahl an Spielern wurden die Aktivitäten des Spielmannszuges zwar mittlerweile auf Eis gelegt, aber durch die Initiative von Heiko Beneke haben 2013 einige altgediente Spielleute die Aktivitäten für vereinsinterne Veranstaltungen erfreulicherweise wieder aufgenommen.


2014 - 125 Jahre Schützenverein Beckstedt

Auf seine 125-jährige Vereinsgeschichte konnte der Schützenverein Beckstedt von 1889 e.V.

beim Jubiläumsschützenfest am 3. Mai 2014 zurückblicken.

Über 1000 Gäste aus 25 befreundeten Vereinen und Gruppierungen waren gekommen, um zu gratulieren. Auch die mit dem Schützenverein Beckstedt befreundeten Edelweiß Schützen aus Egling a.d. Paar in Oberbayern waren samt ihrer Böllergruppe angereist, um am Jubiläumsschützenfest teilzunehmen.

Beim Königsschießen errang erstmals in der Vereinsgeschichte eine Dame die Königswürde.

125jähriges Jubiläum des Schützenverein Beckstedt unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Erwin Lührs